Tropen + Wurst
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Joseph
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Bild MS copilot |
Bei meiner Reise von Lagos-Nigeria über Kamerun nach N'Djamena-Tschad begleitete mich von Abuja-Nigeria bis zu m Grenzübertritt in Kamerun nach N´Djamena mein Fahrer Joseph mit seinem Peugeot 504.
Er stammte aus Abuja, der neuen Hauptstadt mitten in Nigeria. Die alte und auch heute immer noch heimliche Hauptstadt in Nigeria ist Lagos, am Atlantik liegend.
Über Nigeria, Lagos und Abuja an anderer Stelle mehr; hier geht es um Joseph, der mich mehrere Tage begleitet und gefahren hatte.
Joseph war wenige Jahre jünger als ich mit meinen damals 35 Jahren. Er war selbstständiger Taxifahrer und wurde mir von der Deutschen Baufirma Strabag, die in Abuja Infrastrukturen anlegte, empfohlen für meine Reise. Ich war in Abuja, weil ich für unseren Bonner Auftraggeber mehrere Grundstücke zu begutachten hatte für den Erwerb der dortigen neuen "Niederlassung".
Nach N'Djamena musste ich, weil wir dort ein neues Bauvorhaben geplant hatten. Für unsere Bauvorhaben war es oft unerlässlich, bestimmte Baustoffe und Bauteile aus Deutschland oder Europa einzuführen, was meist mühsam war. Bei einem Bauvorhaben in Hanoi-Vietnam ist z.B. das Schiff mit unseren Containern im Chinesischen Meer in Brand geraten, es wurde mit Seewasser gelöscht, die Aluminiumbauteile wie Fenster etc., aber auch unsere Büroeinrichtung wie Schreibmaschine usw. waren dadurch alle wertlos und mussten noch mal geliefert werden.
Für das Bauvorhaben im Tschad wurden die Container mit dem Schiff nach Lagos-Nigeria transportiert, von dort mit Hilfe von Sattelschleppern durch Nigeria, Kamerun nach N'Djamena gebracht.
Das Problem: innerafrikanische Grenzübergänge sind zwar bekannt, aber niemand konnte damals Auskunft geben, ob sie passierbar waren, weil sehr oft und ohne Ankündigung geschlossen. Das war für den Konvoi schwierig, daher bin ich die Strecke abgefahren, um zu erforschen, wo der Konvoi nach mir die Grenze passieren konnte, dies konnte ich, in N'Djamena angekommen, per Telex nach Lagos übermitteln. Dies hat auch gut geklappt, wobei zwei Grenzübergange erst optimistisch eingeschätzt werden konnten, nach kilometerlanger Fahrt auf der Straße zur Grenze ging es kurz vor der Grenze nicht mehr weiter: die Straße war nicht weiter zu befahren, Bulldozer hatten einen Berg Geröll und Erdreich aufgehäuft, auch links und rechts war kein vorbeikommen, also wieder zurück auf die Hauptroute zum nächsten Übergang. Das alles mit Übernachtungen in unterschiedlichen Herbergen. Bei diesem Teil der Reise war es gut, dass Joseph mein Begleiter war. Ich erinnere mich an ein ca. 25 Jahre altes Motel europäischen Zuschnittes, die Zimmertüren waren nicht mehr verschließbar: Die Kunststoffoberschichten der Türen wabbelten an den Angeln und wurden durch den Schloßblock zusammengehalten. Die Türfüllung war gänzlich von Termiten aufgefressen. Auf Termiten haben wir uns bei unseren Planungen eingestellt, dazu mehr bei Termiten.
Ich war nie ein ängstlicher Mensch, aber in solchen Situationen habe auch ich angezogen mit aufgeklapptem Schweizer Taschenmesser an der Taschenkette geschlafen.
Joseph und ich haben uns sehr gut verstanden, meine Unternehmung war auch ein guter Auftrag für ihn. Vermeintlich ging er davon aus, dass es uns Europäern immer besser geht, als allen Nigerianern, die nicht zur Oberschicht gehören.
Ich denke nicht, dass ich ihm das suggeriert habe, das war so seine Meinung. Am zweiten Tag meinte er aber, dass er mir gegenüber doch einen Vorteil habe: er sei Moslem und habe zwei Frauen. Eine weitere sei derzeit nicht möglich, weil er nur eine kleine Bleibe habe. Mit diesem Bewusstsein hatte er Waffengleichheit hergestellt und ich habe mir von ihm erzählen lassen, wie das Leben so mit zwei Ehefrauen ist.
Es sei phantastisch, hatte er mir immer mit vielen Beispielen erläutert. Einen Tag später war er nicht mehr so ganz euphorisch, einen weiteren Tag wollte er darüber garnichtmehr mit mir sprechen, was natürlich mein Interesse weckte.
Er gab nach und hat es mir dann so erklärt: Es sei schon toll mit zwei Frauen, aber wenn er von der Arbeit nachhause komme, seien die fast immer am streiten, was sich dann noch den ganzen Abend hinzog und ihn sehr unglücklich mache.
Das hatte ich verstanden und ihn bedauert.
Aber es gäbe noch schlimmere Situationen, meinte er.
Nun war ich natürlich besonders neugierig: Ja, noch schlimmer sei es für ihn, wenn er nach der Arbeit nach Hause komme und sich die beiden Frauen nicht streiten, sondern sich dann einig seien und ihm das Leben schwer machen würden.
Ich hatte ihn bedauert und wir hatten endlich einen Grenzübergang gefunden, bei dem wir von Nigeria nach Kamerun einreisen konnten. Allerdings mussten wir eine Furt des Grenzflusses benutzen und 4 Mann anheuern, die bei schrittweiser Fahrt den Peaugeot gegen die Wasserströmung führen mussten.
Über diesen Grenzübergang konnte dann der nachkommende Konvoi auch sein Ziel erreichen.
Über die Weitereise nach Kousséri (deutsch auch Kusseri; 1915–1960: Fort-Foureau), die Brücke und Fähre über den Charifluss meidend um Strecke zu sparen, mit dem Einbaum über den Charifluss setzend, mit anschließender Verhaftung auf Tschader Seite siehe Autoreise Nigeria-Kamerun-Tschad: Chari.
Reiseberichte
Als Architekt und Sachverständiger war ich in mehreren Ländern tätig:
Demnächst
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Der Tschad mit seinen Nachbarn Nigeria, Kamerun und Libyen |
Der Tschad ist ein Binnenstaat in Zentralafrika, der an Libyen, Sudan, die Zentralafrikanische Republik, Kamerun, Nigeria und Niger grenzt1. Die Hauptstadt ist N'Djamena1. Das Land hat eine Fläche von etwa 1,28 Millionen Quadratkilometern und eine Bevölkerung von rund 18,28 Millionen Menschen.
Politik und Regierung: Der Tschad ist eine präsidiale Republik, aber de facto wird das Land seit 2021 von einem Militärrat unter der Führung von Mahamat Idriss Déby Itno regiert1. Das Land hat eine Geschichte politischer Instabilität und Konflikte.
Wirtschaft: Die Wirtschaft des Tschad basiert hauptsächlich auf Landwirtschaft und Erdölproduktion1. Trotz der Öleinnahmen lebt ein großer Teil der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze.
Kultur und Gesellschaft: Der Tschad ist kulturell und ethnisch vielfältig. Die Amtssprachen sind Arabisch und Französisch1. Das Land ist bekannt für seine Wüsten im Norden und Savannen im Süden.
Herausforderungen: Der Tschad gehört zu den ärmsten und korruptesten Ländern der Welt und hat einen der niedrigsten Werte im Index der menschlichen Entwicklung1. Menschenrechtsverletzungen sind weit verbreitet.
Unser Blog ist umgezogen: www.memoblog.de